CeBIT Social Business Arena Interview-Reihe – Heute mit Frau Prof. Dr. Andrea Back

trueProf. Dr. Andrea Back ist Professorin und Direktorin des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Universität St.Gallen. Sie leitet die Forschungsbereiche Business 2.0 zu Social Media im Unternehmen und das Competence Center Mobile Business.

Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen ist Frau Prof. Dr. Back (Mit-)Autorin und auch (Mit-)Herausgeberin vieler Fachbücher, z.B. der aktuellen 3. Auflage des Buchs „Web 2.0 und Social Media in der Unternehmenspraxis“.



Wo stehen wir beim Thema “Social Collaboration/Business” in Deutschland?

Der zentrale Werkplatz der Informations- und Wissensarbeiter ist nach wie vor E-Mail. Dadurch wird unnötig viel Zeit und Energie verschwendet, denn für die Mehrzahl der kommunikativen und kollaborativen Aufgaben gibt es geeignetere Arbeitsweisen und Werkzeuge. Das Problembewusstsein für die E-Mail-Plage ist da, ebenso das Interesse an Gegenmaßnahmen. Skepsis im Unternehmen und Angst vor Risiken sowie mangelnde Gewissheit, wie man die organisationale Innovation anpackt, behindern die Verbreitung von Social Collaboration am Arbeitsplatz. Die Nutzung der moderneren Arbeitsinfrastrukturen nimmt zwar zu, aber wächst nicht so stark wie es das Anwendungspotential erwarten ließe. Es ist ein wenig wie mit der Gender Diversity in den oberen Führungsetagen - vielleicht bräuchte es für Arbeitspraxis-Diversity auch eine Quote: 50% Arbeitspraxis-2.0-Anteil bis 2016?



Was sind die Herausforderungen für 2014?

Ich finde es schon eine Herausforderung, über das Thema verständlich zu sprechen. Damit meine ich nicht die vielen englischen Fachbegriffe, die vermutlich eher Ablehnung hervorrufen, sondern dass es auch im Deutschen schwer ist klar zu machen, was der Clou an den zeitgemässeren Arbeitsweisen ist. Wie kann man das jemand erklären, der es noch nicht durch Selbstanwendung erfahren hat?

Außerdem fände ich es gut, wenn es gelänge, für E-Mail so etwas wie eine Paywall, d.h. dass ähnlich wie bei SMS jede E-Mail, die verschickt und die gelesen wird, einen kleinen Betrag kostet, also mit einer Payload verbunden ist. Wir wissen doch alle: Was nichts kostet wird verschwendet und es wird gedankenlos damit umgegangen.



Was sollte der Beitrag einer Social Business-Diskussion auf der CeBIT 2014 sein?

Man möchte natürlich gerne Leute hören, die mit der Umstellung auf Social Business Collaboration Erfahrung haben. Zum einen solche, die es in ihrer Organisation geschafft haben, die Arbeitsgewohnheiten zu ändern, und was sie für das Gelingen als essentiell betrachten. Zum anderen solche, die bereit sind offen zu sagen, dass und warum sie damit gescheitert sind, und was sie bei einem weiteren Anlauf anders machen würden.


Frau Prof. Dr. Back, vielen Dank für das Interview! 

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