Enterprise 2.0 und Wissensmanagement

Angeregt über den Beitrag von Björn Negelmann zum Relaunch unseres Blog hat es in der Xing Gruppe „Enterprise 2.0“ eine Diskussion über Wissensmanagement in Verbindung mit Enterprise 2.0 gegeben.

Im Rahmen von Enterprise 2.0 Projekten wird häufig über Wissensmanagement gesprochen, aber ist es dann auch richtig. Es wird zwar häufig viel Wissen abgelegt, das entspricht aber nicht unbedingt einem Wissensmanagement im eigentlichen Sinn. Ich denke da gibt es zwei Aspekte, die in diesem Bezug eher eine Rolle spielen.


Enterprise 2.0 unterstützt Wissensmanagement

Es gibt bei Enterprise 2.0 viele Elemente, die Projekte rund um das Wissensmanagement unterstützen können. Sei es durch die Möglichkeit Inhalte gemeinsam zu erstellen oder sich auf einfache und unkomplizierte Art austauschen zu können. In diesem Fall wäre Enterprise 2.0 eher ein Tool für das Wissensmanagement.

Man kann in diesem Zusammenhang aber unter Umständen natürlich auch von einem Zusammenwachsen dieser beiden Disziplinen sprechen. Schließlich ist man beim Wissensmanagement auch darauf angewiesen, dass die Mitarbeiter Ihr Wissen ablegen und es auf einem aktuellen Stand bringen. Das geht sicherlich in einer offenen und partizipativen Enterprise 2.0 Umgebung sicherlich besser, zumal der Austausch nicht nur zum Sichern von Wissen dient.


Implizites Wissen

Vieles was Mitarbeiter so an Kenntnissen angesammelt haben wäre für andere sehr Nützlich. Häufig sind sich Menschen dessen aber gar nicht bewusst. Im herkömmlichen Sinn von Wissensmanagement dokumentiert man aber in einem bewussten Prozess Wissen. Der erste Schritt bei diesem Prozess ist es aber sich des Wissens überhaupt bewusst zu sein. Ohne diesen gedanklichen Prozess findet keine Dokumentation des Wissens statt. Dadurch wird ein Großteil des Wissens gar nichtverfügbar gemacht.

Bei der Nutzung von Enterprise 2.0 dokumentiere ich aber häufig einfach so mit, womit ich mich im Augenblick beschäftige. Dabei lege ich vielfältiges Wissen ab, ohne mir dessen Bewusst zu sein. Für das Kommunizieren von Inhalte wird also der erste (gedankliche) Schritt, dass ich Wissen habe, welches für andere interessant oder wichtig ist, gar nicht benötigt.

Natürlich ist das in vielen Fällen trotzdem nötig. Schließlich erstellt man keine Wiki-Seite, wenn man nicht denkt, dass es für jemanden nützlich ist. Wenn aber Microblogging unter diesem Aspekt betrachtet, ist das häufig nicht der Fall. Die Schwelle etwas zu veröffentlichen ist sehr niedrig. Wissen wird quasi im Vorbeigehen „fallen gelassen“

Genauso werden Information aufgenommen, nach denen man gar nicht gesucht hat. Einfach dadurch, dass Information in der Timeline gelesen werden können Mitarbeiter Dinge finden, die für die eigene Arbeit extrem wertvoll sind, nach denen Sie selber gar nicht gesucht hätten.

Wissen spielt also bei Enterprise 2.0 schon eine große Rolle, entspricht im eigentlichen Sinn jedoch häufig nicht dem, was man gemeinhin unter Wissensmanagement versteht. Nicht ganz so streng betrachtet enthält Enterprise 2.0 jedoch schon viele Elemente vom Wissensmanagement.

Es fehlen häufig nur Steuerung und der entsprechende Prozess. Damit aus der Nutzung von Enterprise 2.0 auch Wissensmanagement wird. Die Kombination aus gesteuerten Wissensmanagement und eher unbeabsichtigten Verteilung und Aufnahme von Wissen bringt dann sicherlich den größten Nutzen.

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