Im Gespräch mit Simon Wieninger: Die richtige Mitarbeitereinbindung ist der wohl wichtigste Erfolgsfaktor für die Umsetzung von zukünftigen Organisationsformen.

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Am 18. September (2. Konferenztag des IOM SUMMIT) wird Simon Wieninger einen Fachbeitrag mit dem Titel "Erfolgreiche Organisationsformen in Zeiten von Digital Leadership" halten - dazu haben wir ihn im Vorfeld interviewt und freuen uns über seine Antworten! Als Projektmanager & Doktorand am Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen liegt sein Fokus auf den Bereichen Business Transformation, Digitale Transformation, Strategieentwicklung, Unternehmensberatung und -organisation sowie auf dem Projektmanagement.

(1) Hr. Wieninger - Sie sind Referent beim IOM SUMMIT und sprechen über Organisationsformen in Zeiten der digitalen Führung. Mit welchen drei Schlagworten können wir ihren Vortrag auszeichnen?

Digitale Transformation, Digital Leadership, Digital Strategist

(2) Für F. Laloux liegt die Zukunft in Teal Organisationen mit hohem Grad an Selbst-Management, für John P. Kotter in der Dual Org mit parallelem Info- & Kollaborationsnetzwerk zur klass. Hierarchie-Struktur. Wie sieht ihre Zukunftsidee aus?

Die Impulse solch innovativer Vordenker wie den Herren Laloux und Kotter haben natürlich einen wichtigen Einfluss auf die Diskussionen hinsichtlich der Zukunftsvisionen von Organisationsstrukturen. Ich glaube jedoch nicht, dass es die eine Organisationsform der Zukunft geben wird. Die Unternehmensstruktur bildet immer die administrative und organisatorische Grundlage zur Umsetzung der Strategie und muss daher auch individuell ausgestaltet werden. Wir versuchen daher in unseren Projekten immer die aktuelle Situation, die Strategie sowie das zugrundeliegende Leistungsversprechen der Unternehmen zu berücksichtigen. Wir beobachten jedoch, dass Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad häufig mehrdimensionale Organisationsformen (z. B. Holokratien oder Netzwerkorganisationen) nutzen.

(3) Was sind die notwendigen Veränderungen auf dem Weg in diese Zukunft?

Wir haben auf Basis zahlreicher Diskussionen mit Praktikern und Theoretikern 20 Gestaltungsfelder der Transformation identifiziert, welche wir in unserem Business Transformation Canvas zusammengefasst haben. Eine bevorstehende Transformation wirkt sich nicht nur auf die organisatorische Struktur eines Unternehmens aus, sondern fordert vor allem auch die Berücksichtigung verschiedener Bestandteile, bspw. das Geschäftsmodell, die Ablauforganisation aber auch die kulturellen Bedürfnisse. Unternehmen sollten also sukzessive alle Gestaltungsfelder hinterfragen, um somit eine zielgerichtete Roadmap zur Erreichung der selbstgestellten Vision aufzusetzen.

(4) Warum ist für Sie die Digitalisierung der Führung der zentrale Umbruchfaktor? Was ist in diesem Kontext so anders?

Die Nutzung digitaler Werkzeuge muss natürlich auch schon heute absoluter Standard in den Führungsetagen von Unternehmen seien. Die immer weiter zunehmende Vernetzung von Unternehmen zu Business Ecosystems erfordert jedoch eine noch stärkere Einbindung von Tools, die die Kollaboration nicht nur auf einer intra- sondern auch auf einer interorganisationalen Ebene fördern. Erst dann wird es möglich sein, neue Mehrwerte zu schaffen und sich langfristig am Markt zu positionieren.

(5) Was sind die Erfolgsfaktoren für die Organisation der Zukunft?

Der vermutlich wichtigste Erfolgsfaktor für die Umsetzung von zukünftigen Organisationsformen ist wohl die richtige Einbindung der Mitarbeiter. Dies fordert nicht nur Veränderungen beim Verhalten von Führungskräften, sondern auch eine aktive Beteiligung aller Mitarbeiter. Daher lehren und diskutieren wir in unserem neukonzipierten Zertifikatskurs Digital Strategist insbesondere aktuelle Methoden und Modelle, um eine mitarbeiterzentrierte und somit nachhaltige Transformation der Organisation zu erreichen. Es handelt sich also um eine Aufgabe, die wir immer nur gemeinsam erfolgreich lösen können.

(6) Mit welchen Erwartungen und welchen Fragestellungen kommen Sie zum Event?

Als „Öcher-Junge“ freue mich natürlich immer über einen Besuch in der schönen Nachbarstadt Köln. Abgesehen davon stehen für mich spannende Vorträge und Gespräche mit den Teilnehmern der Konferenz im Vordergrund. Besonders freue ich mich zu erfahren, an welchen Stellen die Teilnehmer noch Herausforderungen bei den Themen Digital Workplace, digitalen Organisation und agiles Unternehmen sehen und darauf mögliche Lösungswege zu diskutieren.
Vielen Dank für Ihre Antworten!
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Weitere Interviews: Erfahren Sie auch im Interview mit Guido Beier, warum die Digitalisierung unsere beste Chance zu mehr Menschlichkeit ist.

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