
Die Wochen seit dem IOM SUMMIT sind verflogen - ohne, dass wir in diesem Blog eine ausreichende Nachbetrachtung der Veranstaltung vorgenommen haben. Das wollen wir nun in den nächsten Wochen nachholen. Dabei wollen wir den IOM SUMMIT aus verschiedenen Perspektiven aufarbeiten. Den Start mache ich dabei eine Betrachtung der technologischen Diskussion beim IOM SUMMIT, auch wenn diese weden der Schwerpunkt der Veranstaltung wiedergibt noch in vielen Unternehmen vordergründlich die große Herausforderung darstellt. Dennoch ist die umgesetzte Digital Workplace Umgebung der zentrale Hebel für die unternehmensweite digitale Transformation der Organisation. Der Einsatz der "falschen" - im Sinne von "für das Unternehmen nicht passenden" - Technologie wie auch die "falsche" Umsetzung und Integration - im Sinne von "nicht ausgeschöpfter Potentiale" - sind dann doch in vielen Fällen ein wesentliches Problem vieler Projekte. Daher darf - bei aller Wichtigkeit der Befähigung (dem Skillset) und dem kulturellen Verständnis (dem Mindset) für die digitale Transformation der Organisation zum digitalen (Zusammen-)Arbeiten - die Bedeutung der "richtigen" Auswahl und Umsetzung der technologischen Plattform in der Diskussion nicht vernachlässigt werden.
Der Digital Workplace ist ein mehrschichtiges Ökosystem ("Multi Layered Ecosystem")
Bezüglich des technologischen Plattformkonzeptes ist an dieser Stelle einmal mehr das ausgereifte Verständnis des Digital Workplace als Plattform bei Amadeus anzuführen, das von Elena Velazquez und Dr. Hans-Jürgen Sturm beim IOM SUMMIT präsentiert wurde. Der Konzeptansatz orientiert sich dabei an den Ideen von Cerys Hearsey und Christine Overby von Postshift. Nach diesem Konzept ist der Digital Workplace ein mehrschichtiges Plattform-Konzept, das auf den verschiedenen Ebenen unterschiedliche Ziele und Ausrichtungen hat und dementsprechend auch unterschiedliche Werkzeuge beinhaltet. Wichtig ist allerdings ein funktionierendes und integratives Zusammenspiel über alle Ebenen hinweg. Wie man am Amadeus-Beispiel sieht, bieten die großen Technologie-Anbieter Lösungen auf verschiedenen Ebenen - durchaus gibt es aber auch immer berechtigte Alternativen, die in einem solchen mehrschichten Ansatz aufgehen können.Digitales Arbeiten im Ökosystem-Ansatz muss nahtlos und nutzerorientiert sein
Egal ob nun eine Single-Vendor- oder Multi-Vendor-Strategie für das Ökosystem des Digital Workplace verfolgt wird, wichtig ist, dass die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch über alle Ebenen und Systeme ohne Brüche erfolgt. Dies war z.B. auch beim Projekt der Vaillant Group, präsentiert durch Nina Ebert-Köster beim IOM SUMMIT, ein zentrales Thema. Mit der Neugestaltung des Digital Workplace Ansatzes sollte eine "Kommunikation, Netzwerkbildung und Wissensaustausch" für das gesamte Unternehmen ermöglicht, "alle dafür nötigen Tools und Medien integriert" und "allen Mitarbeitern einfachen Zugriff auf Informationen und Applikationen im Unternehmen gewährt" werden. Im Ergebnis wurde eine mobilfähige Plattform auf Basis von SAP NetWeaver mit personalisiertem Einstiegsportal, intelligenten Suchfunktionen über alle Mitarbeiterdaten, Tools & Apps sowie Informationsablagen (inkl. MS Sharepoint) sowie individualisierten App-Launchern realisiert. Dieses Beispiel zeigt, dass auch "andere Wege nach Rom führen" - als der Single-Vendor-Ansatz aus Redmond aka Microsoft Office 365. Die technologische Plattformwahl ist letztendlich auch immer eine Frage der weiteren Geschäftssystemplattformen im Unternehmen. Für den Erfolg auf der Seite des Digital Workplace Ansatzes zählt dabei nur die möglichst hohe Integration aller notwendigen Anwendungen und Informationsablagen, die möglichst durchgehend nahtlose Möglichkeit und Unterstützung der Zusammenarbeit und des Informationsaustausches sowie der hoher Grad der Personalisierungs- und Individualisierungsmöglichkeit der Plattform. Denn Nutzerorientierung heisst zu berücksichtigen, dass nicht jeder jede Plattform und jede Information braucht - sondern halt kontextorientiert nur das, was er/sie für die jeweilige Erledigung der Aufgaben braucht. Ein Überangebot an Informationen und Anwendungen ist kontraproduktiv.Digital Workplace als Plattform des digitalen Arbeitens - Motto des Digital Workplace Tech FORUM 2020!
Die Diskussionen zu den Erfahrungen mit der Realisierung solcher Ökosystem-Plattformen für das digitale Arbeiten ist daher noch lange nicht abgeschlossen. Zwischenfazit ist sicherlich nach wie vor - dass es nicht den _einen_ Lösungsansatz für die Fragestellung gibt, sondern je nach technologischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Unternehmen unterschiedliche Konzepte denkbar sind. Die Cloud-Office Lösungen (egal ob von Microsoft oder Google) stellen dabei aber durchaus immer einen Teil dar. Mit dem Enterprise-Messaging-Ansatz von Teams bietet Microsoft zudem einen sehr "verführerischen" Einstieg in die Kollaborationswelt, der auf der Team-Ebene ein sinnvolles Werkzeug darstellt, aber nicht als Gesamtantwort für den Digital Workplace verstanden werden darf. Für diese differenzierte Diskussion freuen wir uns auch wieder zum Digital Workplace Tech FORUM am 12. & 13. Februar in München einzuladen. Im Rahmen der Keynote von Oscar Berg, Autor des Buches "Digital Workplace Strategy", wollen wir das Thema weiter vertiefen. Auch suchen wir derzeit für das Programm wieder nach spannenden Projektberichten, die über unser Call-for-Participation-Formular eingereicht werden können.Wir legen großen Wert auf sachliche und unabhängige Beiträge. Um nachvollziehbar zu machen, unter welchen Rahmenbedingungen unsere Inhalte entstehen, geben wir folgende Hinweise:
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