Ilja Hauß: Piloten bilden Grundlage für neue Arbeitsweisen und Digital Workplace

trueUnser nächstes Interview in unserer Reihe zur "Digital Workplace Revolution 2015" für die Social Business Arena auf der CeBIT ist mit Ilja Hauß von Communardo Software. Ilja Hauß ist geschäftsführender Gesellschafter der Communardo Software GmbH. Er beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren intensiv mit den Technologien und Maßnahmen zur Verbesserung der internen Kommunikation und Zusammenarbeit, dem Wissensmanagement und der virtuellen Teamarbeit. Seine Schwerpunkte liegen dabei auf der strategischen Beratung, Einführung und produktiven Nutzung von Social Business Software. Im Speziellen ist Ilja Hauß für die Realisierung von Social Intranet und Collaboration Workplace Lösungen auf Basis von Microsoft SharePoint bei namhaften Kunden verantwortlich.

Ilja hat die Fragen sehr ausführlich beanwortet. Deswegen habe ich mich entschlossen, das Interview in zwei Teilen zu veröffentlichen.


1. Was steckt für Dich hinter den Schlagworten “Social Collaboration”, “Enterprise 2.0” und “Digital Workplace”? Was ist Deine Erklärung für das Thema und seine Bedeutung?

Ich denke, dass hinter diesen Schlagworten je nach Perspektive und Personenkreis unterschiedliche Schwerpunkte in dem Themenfeld zur Optimierung der Kommunikation und Zusammenarbeit in Unternehmen sowie mit Kunden, Lieferanten und Partnern gesehen werden.

Unter dem Schlagwort Enterprise 2.0 verstehe ich hierbei die übergreifende, ganzheitliche Transformation zum vernetzten Unternehmen. Das beinhaltet zum einen die Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle sowie zum anderen die dafür notwendige Organisationsentwicklung und die Befähigung der Mitarbeiter sowie die Prozessanpassung zum vernetzten, agilen und verteilten Zusammenarbeiten.

Der Digital Workplace schafft dafür die Voraussetzung. Dieser moderne Arbeitsplatz ermöglicht Mitarbeitern an verschiedenen Orten, mit unterschiedlichen Geräten auf alle Informationen in Echtzeit zuzugreifen, unter Erfüllung notwendiger Sicherheitskriterien. Im Digital Workplace können ohne Bruch mit Kollegen, Kunden und Ansprechpartnern Kontakt aufgenommen, Inhalte diskutiert und bearbeitet sowie Änderungen und Entscheidungen dokumentiert werden. Außerdem sind Geschäftsprozesse und Workflows integriert und der Mitarbeiter behält den Überblick über seinen komplexen Arbeitsalltag in Projekten, Themen, Aufgaben, Terminen und Aufträgen.

Hinter dem Begriff Social Collaboration steckt meines Erachtens die Erkenntnis, dass neben standardisierten, hocheffizienten Prozessen insbesondere auch die agile, eigenverantwortliche Zusammenarbeit zwischen allen Mitarbeitern über Prozesse, Funktionsbereiche und Unternehmensgrenzen hinweg funktionieren muss und damit einen substantiellen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet. Eine Disziplin die zugunsten der Prozessoptimierung in den letzten Jahren vernachlässigt wurde. Wir leben heute in einem globalen, vernetzten und hochinnovativen Marktumfeld, in dem die Routinearbeit dramatisch abnimmt. Um für diese Dynamik gewappnet zu sein, benötigen Unternehmen hochqualifizierte Mitarbeiter mit einer ausgeprägten Problemlösungs- und Entscheidungskompetenz sowie agilen, teamorientierten Arbeitsweisen.


2. Warum sind bei diesem Thema auch Ende 2014 noch keine substantiellen Erfolge und Veränderungen in der Breite der Unternehmen zu erkennen?

In vielen Unternehmen wurden Piloten und Projekte mit unterschiedlichem Erfolg durchgeführt. Mein Eindruck ist, dass sich die Mehrheit der Unternehmen kritisch mit dem Thema beschäftigt haben und sich durchaus bewusst sind, dass man sich der Veränderung nicht entziehen kann.

Die Veränderung ist eben mehr als ein Werkzeug einzukaufen und bereitzustellen. Vielmehr gilt es neue, digitalisierte und teamorientierte Arbeitsweisen zu etablieren. Es gilt zu lernen, was zum Unternehmen passt, was für die strategische Entwicklung tatsächlich geeignet ist und worauf es sich zu konzentrieren gilt. Diese Erfahrungskurve benötigt einfach seine Zeit und ist trotz der mittlerweile erprobten Arbeitsweisen, Einführungsmodellen und zunehmend reifen Technologien eine individuelle Entwicklungskurve für jedes Unternehmen.

Betrachte ich so manchen durchgeführten Piloten, mag dieser für Außenstehende als kleiner Entwicklungsschritt aussehen. Doch diese ersten Schritte bilden die Grundlage für die Etablierung der neuen Arbeitsweisen und für den Ausbau zum Digital Workplace. Ich bin davon überzeugt, dass wir in drei bis 5 Jahren ganz selbstverständlich im Digital Workplace vernetzt und agil im Unternehmen arbeiten werden. Die ersten Schritte sind mit den Piloten und Einführungsprojekten dafür getan.


Vielen Dank für das ausführliche Interview, Ilja!

Der zweite Teil des Interviews folgt noch in dieser Woche.

  •  Hamm

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