Im Gespräch mit Sebastian Kolberg: Den Mehrwert neuer Tools müssen Mitarbeiter erst erleben.

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Im Folgenden haben wir mit Sebastian Kolberg, VP Change Management, Digital Transformation, gesprochen und Ihn zu seinem Vortrag beim IOM SUMMIT 2019 und ihn zum Digital Workplace als Enabler für Veränderungen befragt. In seiner Fallstudie am 2. Konferenz Tag gibt Sebastian Kolberg Empfehlungen und Ansatzpunkte, wie "eine Kultur der Zusammenarbeit, des Vertrauens, des Experimentierens mit dem Kunden im Fokus weiter gefördert werden kann". Als VP im Change Management bei Bayer, liegt sein Fokus auf dem Change Management, Organizational Development, Digital Transformation, Innovation, Design Thinking, Agility, Leadership Development, Talent Management & Business Impact. (1) Hr. Kolberg - Sie berichten beim IOM SUMMIT über IhreProjekterfahrungen in der Unterstützung der Kulturveränderungen in Ihrem Unternehmen mit dem Digital Workplace als Enabler. Mit welchen drei Schlagworten dürfen wir Ihren Vortrag auszeichnen?

#Collaboration #Empowerment #Communities
(2) Wann ist der Digital Workplace ein Enabler für Veränderungen? Was sind für Sie die entscheidenden Merkmale?
Menschen wollen gerne miteinander arbeiten. Es macht Spaß, sich mit Leuten zusammen zu tun und gemeinsam Dinge zu bewegen. Allerdings ist das in der globalen Welt manchmal gar nicht so einfach. Emails mit angehängten Dokumenten kann man zwar an eine Gruppe verschicken, aber Collaboration funktioniert so nicht wirklich, bzw. ist sehr aufwendig. Hier macht der Digital Workplace einen wesentlichen Unterschied, wenn Kollegen in einem Tool diskutieren und parallel am selben Dokument arbeiten können. Was es aus meiner Sicht neben all den typischen Lernmaterialien braucht, ist eine Community von „Change Agents“, die miteinander Lernen und konkrete Use Cases austauschen und dann vor Ort anderen dabei helfen, die Vorteile des Digital Workplaces zu erkennen und beim Lernen unterstützen.
(3) Die Digital Workplace Technologie ist dann also nur die Skalierungsplattform - das Entscheidende sind vielmehr die Befähigungs- und Veränderungsmaßnahmen?
Ja, diese Aussage kann ich so unterschreiben. Während in der Vergangenheit häufig die Einführung einer neuen Technologie im Vordergrund stand, geht es hier vor allem darum, einen Kulturwandel zu unterstützen. Es geht nicht mehr um die detaillierte Beschreibung von Funktionalitäten, sondern um die Frage, wie ich ein konkretes  Problem mit Hilfe des Digital Workplace lösen kann. Ein Kollege hat das mal so beschrieben: „Es geht nicht darum, dass wir ein IT-Tool ausrollen. Wir fokussieren uns auf die Mitarbeiter, die über Abteilungs- und Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten. Mit dieser Software ermöglichen wir diese Kollaboration durch Chats, Videokonferenzen sowie der parallelen Arbeit an Dokumenten. Dieser Ansatz ändert auch die Art wie wir mit Mitarbeitern dazu kommunizieren.“
(4) Welche Ansätze und Methoden sind aus Ihrer Sicht besonders veränderungswirksam?
Menschen lernen unterschiedlich und haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse, deswegen ist ein Mix aus unterschiedlichen Ansätzen und Methoden hilfreich. Bei Bayer stellen wir für die Mitarbeiter natürlich eLearnings, Anleitungen und Intranet-Artikel zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es auch Meetups, Video-Konferenzen sowie ein internes Enterprise Social Network, in dem sich Mitarbeiter austauschen und gemeinsam voneinander lernen können. Auch „Show&Tell“ oder „Lunch&Learn“ Veranstaltungen sind hilfreich. Und absolut wesentlich ist die Community von Change Agents, die vor Ort lokal Kollegen unterstützt und ihre Erfahrung teilt. Diese engagierten lokalen Mitarbeiter können unglaublich viel bewegen. Ich persönlich lerne auch über externe soziale Medien viel über die neuesten Funktionalitäten des Digital Workplace.
(5) Was sind die Herausforderungen, denen Sie sich hierbei stellen mussten?
Es gibt viele Herausforderungen, ein typisches Beispiel ist zum Beispiel die Aussage: „Ich habe doch E-Mail, warum jetzt noch ein weiteres Tool?“ – und das ist auch nachvollziehbar, denn natürlich haben wir die letzten Jahre anders gearbeitet. Den Mehrwert neuer Tools müssen Mitarbeiter erst erleben, beispielsweise indem sie dann deutlich weniger Mails bekommen.  Es braucht aber auch in anderer Hinsicht eine Umgewöhnung: Bislang hat man Konzepte erst präsentiert, wenn sie fertig sind. Neue Tools ermöglichen aber die gemeinsame Arbeit von Anfang an. Ist es eigentlich ok, wenn ich schon meine ersten Ideen teile und um Feedback bitte, oder wird mir das als Schwäche auslegt? Darüber hinaus nehme ich wahr, dass wir es aus der Vergangenheit gewohnt sind, dezidierte „Anweisungen“ und „Erklärungen/Schulungen“ zu bekommen. Der Evergreen-Ansatz mit einer sich ständig veränderten und erweiterten Umgebung stellt deshalb eine Herausforderung dar. Ich muss mich selber ständig weiterbilden und lernen. Das erfordert aber auch Zeit, die im hektischen Alltag nicht immer gegeben ist. Lebenslanges Lernen und Verlernen wird zu einer essentiellen Fähigkeit jedes einzelnen, und ist nicht länger nur ein plakatives Statement.
(6) Mit welchen Erwartungen und welchen Fragestellungen kommen Sie zum Event?
Ich freue mich auf den Austausch mit anderen zu diesen Themen. Menschen, die begeistert sind von Kollaboration, die sie fördern wollen und auch darüber sprechen. Genaugenommen ist das wie beim Digital Workplace, wir werden gemeinsam lernen, diskutieren und uns hoffentlich gegenseitig inspirieren - allerdings ganz analog „face to face“, was auch mal gut und wichtig ist.
Vielen Dank für Ihre Antworten!Treffen Sie Sebastian Kolberg beim IOM SUMMIT und sichern Sie sich jetzt den Sommer-Rabatt auf Ihr Ticket!Lesen Sie auch unser Interview mit Prof. Dr. Sabrina Schork: Alle gestalten das Jetzt mit und haben die Verantwortung für Sinnhaftigkeit zu sorgen!

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