
Harald Weimer ist Geschäftsführer der ownCloud GmbH. Er verantwortet die Bereiche Vertrieb und Marketing und ist verantwortlich für den Ausbau der Organisation, um das Wachstum des Unternehmens weiter zu steigern.
2007 gründete Weimer die Firma „Sopera” als Anbieter für Open Source basierter SOA-Lösungen (Service Orientierte Architektur). Sopera konnte sich sehr schnell als Vorreiter beim Thema "Open Source ESB " etablieren und wurde 2010 von der französischen Open-Source-Firma Talend übernommen. Bei Talend verantwortete er das Thema AI als Teil des Gesamtportfolios bis Ende 2016. Im gleichen Jahr wurde Talend als eine der wenigen europäischen Softwarefirmen im Rahmen eines sehr erfolgreichen IPO an der NASDAQ gelistet.
Welche drei Schlagworte bringen Sie zur #cebiteda17 mit?
#highsecure #data #sharing High-Secure Data Sharing: Die Cloud entwickelt sich immer stärker zur führenden Plattform für die Unternehmens-IT. Aber in der am weitesten verbreiteten Ausprägung, als Public Cloud, bringt sie einige Probleme mit der Datensicherheit mit sich. Unsere Plattform ermöglicht es, für Dateien jeder Art die erforderliche und notwendige Sicherheit zu gewährleisten. Unsere Technologie ist Open Source und bildet praktisch die Logik für den Datenzugriff und -austausch, unabhängig davon, wo die Daten tatsächlich liegen, ob im eigenen Rechenzentrum oder bei einem externen Dienstleister. Und betrachtet man die Gesamtkosten über einen Zeitraum von bspw. fünf Jahren, ist ownCloud mit der entsprechenden Speicherausstattung oft günstiger als die Lockvogelangebote vieler Cloud-Anbieter.
Sie werden über die Grenzverschiebung zwischen Prozess- und Kollaborationsunterstützung sprechen. Wer verschiebt hier welche Grenzen?
Bisher war es mit ownCloud möglich, Daten gemeinsam zu nutzen, indem Dateien bequem ausgetauscht und Zugriff auf sie erteilt werden konnten. Gute Prozesse entstehen aber aus einer guten Zusammenarbeit, und letztere findet immer stärker über Unternehmensgrenzen hinweg statt. Der Trend geht hier zu Lösungen, bei denen auch die synchrone Bearbeitung von Dateien durch mehrere Nutzer direkt in der Cloud möglich ist. Durch unsere Zusammenarbeit mit Collabora, dem Entwicklerteam hinter LibreOffice Online, können wir diesen Prozess jetzt ebenfalls abbilden. Damit ist die Grenze in Richtung Kollaboration verschoben.
Ein Verschieben impliziert weiteres Bestehen von Grenzen. Warum sind Grenzen wichtig?
Als Anbieter von Technologie betrachten wir es als unsere Aufgabe, Probleme zu lösen und damit Grenzen zu beseitigen oder zu verschieben. Im geschilderten Fall muss die Grenze zwischen Prozess- und Kollaborationsunterstützung nicht mehr aufrechterhalten werden. Jedes Unternehmen kann damit selbst entscheiden, ob es die komplette Funktionalität nutzen oder sich auf den Dateiaustausch beschränken will. Die Technik stellt dann das bereit, was dem Kunden hilft – nur so funktioniert das Konzept der digitalen Transformation.
Welche Möglichkeiten für Prozesse und Kollaboration eröffnet eine cloud-basierte Lösung?
Unkomplizierter Dateiaustausch und Synchronisation über die Cloud haben bei den ersten Versionen von File-Sharing-Diensten wie Dropbox die anwender begeistert. So etwas hatten die meisten User noch nicht gesehen und danach war der Dateiaustausch über Netzwerkordner ein Fossil. Die zusätzlichen Collaboration-Funktionen über die Cloud erweitern die Möglichkeiten, mit Dateien umzugehen. Vorher wurden Dateien herumgeschickt oder es wurde Zugriff gewährt, Änderungen konnten nur in linearer Abfolge erfolgen, sonst gab es Versions-Wirrwarr. Mit der Cloud-Lösung gehören Formatierungsprobleme zwischen verschiedenen Office-Plattformen oder Versionen derselben Lösung der Vergangenheit an. Es müssen keine Dateien mehr synchronisiert werden, das parallele Online-Editing ermöglicht tatsächlich gemeinsames Arbeiten an Dokumenten, Tabellen oder Präsentationen.
Welche Erwartungen haben Sie an die #cebiteda17?
Vielen Dank, Herr Weimer.Die CeBIT Enterprise Digital Arena hat sich die Organisationsfragen im digitalen Unternehmen auf die Fahne geschrieben. Viele unserer Kunden kommen mit ähnlichen Fragen zu uns – sie stehen am Beginn der hochthematisierten und doch wenig verstandenen Digitalisierung und wissen oft nicht, auf was zu achten ist oder wo man beginnt. Das digitale Teilen von Informationen ist ein essenzieller Bestandteil für Fortschritt. Und Sicherheit ist hierfür heutzutage ein essentieller Punkt. Und wir bei ownCloud helfen, dass dies in Theorie und Praxis einfach und effizient umgesetzt werden kann. Und wir hoffen, dass wir damit viele neue Interessenten gewinnen können.